Chantal im Märchenland

Als charmant-prollige Problemschülerin wurde Chantal in der Fack ju Göthe-Trilogie zur Kultfigur. Sieben Jahre später stellt das Spin-off sie nun in den Mittelpunkt und verlässt gleichzeitig das Setting der Schule. Dass Jella Haase, die das Timing der Figur und ihres parodistischen Plattenbau-Sprechs längst perfekt verinnerlicht hat und einen One-Liner nach dem anderen raushaut, einfach Spaß macht, ist keine große Überraschung. Überraschend sind vielmehr die für eine deutsche Produktion aufwendige Gestaltung des Märchenlands und Special Effects, die sich absolut sehen lassen können.

Aus lauter Angst vor einer Absage schickt Chantal ihre Bewerbungen erst gar nicht ab, sondern hofft auf eine Karriere als Beauty-Influencerin. Mit gerade mal etwas mehr als 300 Followern wird dies allerdings ein steiniger Weg. Doch dann wird sie zusammen mit ihrer besten Freundin Zeynep aus Versehen durch einen antiken Spiegel in eine Märchenwelt gezogen und hofft auf magischen Content für Ihre Social-Media-Kanäle. Den in dieser Welt vorherrschenden Sexismus und die patriarchalen Machtverhältnisse findet sie hingegen einfach nur „cringe“ und macht sich auf, nachhaltig etwas zu verändern. So motiviert sie ein homosexuelles Prinzenpaar dazu, zu ihrer Liebe zu stehen, rehabilitiert den Ruf von Hexen und bringt Frauen an die Macht.