Wochenendrebellen

Marc Rothemund erzählt eine wahre Geschichte und es gelingt ihm mit seinem exzellenten Ensemble auf bewegende und sehr unterhaltsame Art und Weise, Tragik und Humor wunderbar auszubalancieren. Er gibt darüber hinaus durch die unaufdringliche Darstellung der akustisch-visuellen Welt eines Autisten tiefe Einblicke in eine Krankheit, über die viel gesprochen, aber kaum etwas gewusst wird.

Jason ist Autist. Einmal gefasste Vorsätze werden bedingungslos eingehalten, auch wenn das zu unlösbaren Konflikten führt. Die verschiedenen Bestandteile einer Mahlzeit dürfen sich beispielsweise auf dem Teller nicht berühren, Essen darf nicht verschwendet werden und Jason teilt nie. Das schulische Umfeld reagiert nur mit wenig Verständnis auf seine Zwänge. Seine Mitschüler haben keine Lust, sich Vorträge des begabten Hobbyastronomen anzuhören, reden lieber über Fußball. Eine Förderschule ist im Gespräch, was für den hochintelligenten Jungen eine Katastrophe wäre. Die Idee eines Fußball-Lieblingsvereins, vom Großvater sanft angestoßen, soll ihm die Integration erleichtern. Jason lässt sich darauf ein, aber zu seinen Bedingungen.Er muss alle Mannschaften live erleben, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Eine ungemeine Herausforderung für den Jungen, dem Menschenmassen ein Gräuel sind und der extrem lärmempfindlich ist. Trotzdem ziehen Vater und Sohn durch die Stadien aller drei Profiligen. Natürlich gibt es auch hier weitere typische Jason-Regeln: keine Nazi-Fans, keine bunten Fußballschuhe, keine peinlichen Maskottchen ...