Therapie für einen Vampir

88 Minuten | FSK 12

Was im Kleide eines Vampirfilmes daherkommt, ist mehr Screwball-Komödie als Horror. Die geschliff-enen Dialoge sind oft reines Vergnügen und Tobias Moretti als Graf von Közsnöm ist sehenswert als elitärer, selbstmitleidiger, ein bisschen einfältiger und sehr komischer Adeliger. Schließlich der Schauplatz: Ein düsteres Wien ist mehr Ensemblemitglied als Kulisse.

Wien in den 1930ern: Der titelgebende Vampir ist zwar schon lange auf der Welt, zum Glück ereilt ihn ein elementares Problem aber erst zu jener Zeit, als es bereits Sigmund Freud und die noch junge Psychoanalyse gibt. Praktischerweise wohnt er auch noch in nächster Nähe – in einer herrschaftlichen Villa am Kahlenberg. Graf Geza von Közsnöm ist nicht nur ausgebrannt und ohne Blutdurst, er hat auch ein Eheproblem: „Mehr noch als alles andere belastet mich die Gegenwart meiner Frau. Wir sind zu lange zusammen.“ Jeanette Hain ist als eitle und reichlich egozentrische Gräfin Elsa tatsächlich schwer auszuhalten, leidet ihrerseits aber ebenfalls unter einem schweren Los: Sie kann sich nicht sehen. Es entspinnen sich in der Folge allerlei zufällige Begegnungen und Verwicklungen, in deren Verlauf das Vampirpaar mit einem jungen Maler und dessen hübscher Freundin zusammentrifft, welche den Grafen leidigerweise sehr an seine längst verblichene Liebe Nadila erinnert ...

Credits

2014 | Österreich, Schweiz 2014

R+B: David Ruehm | K: Martin Gschlacht | D: Tobias Moretti (Graf Geza von Közsnöm), Jeanette Hain (Gräfin Elsa von Közsnöm), Cornelia Ivancan (Lucy), David Bennent (Radul), Karl Fischer (Dr. Sigmund Freud)

Trailer