Den Menschen so fern

102 Minuten | FSK 12

Ein historischer Stoff, eine literarische Vorlage von Albert Camus, Musik von Nick Cave und atemberaubend fotografierte Bilder, die einem Western zu entstammen scheinen, auch wenn sie im Atlasgebirge entstanden sind! Ein überraschender Mix ist das und faszinierend, was David Oelhoffen aus diesen Bestandteilen destilliert: einen stilistisch strengen, eleganten und elegischen Film, der hochaktuelle Fragen aufwirft und dann tatsächlich so etwas wie ein Western ist.

Die Sonne scheint gnadenlos auf eine orange-gelbe dürre Landschaft. Aber es kann sehr kalt werden im Atlasgebirge. Der „pied-noir“ Daru, ein französischstämmiger Algerier, unterrichtet in einem gottverlassenen Tal die Kinder der Umgebung im Lesen und Schreiben, in Geschichte und Französisch. Mit dem soeben entbrannten algerischen Unabhängigkeitskrieg will der umsichtige, pragmatische Daru nichts zu tun haben. Bis ein Gendarm aus dem nächsten Dorf ihm einen gefährlichen Job anträgt, den er nicht ablehnen kann. Der Bauer Mohamed hat seinen Cousin getötet – Daru soll den merkwürdig sanften, merkwürdig passiven Mörder zur Verhandlung in die Stadt überführen. Gejagt von Mohameds Clan, bedroht von Kolonialtruppen und den Kämpfern der Nationalen Befreiungsfront, machen die beiden Männer sich auf den Weg durch die Berge – widerwillig der eine, still verzweifelt der andere. 

Credits

2014 | Frankreich

LOIN DES HOMMES | R: David Oelhoffen | B: David Oelhoffen & Antoine Lacomblez nach einer Kurzgeschichte von Albert Camus | K: Guillaume Deffontaines | D: Viggo Mortensen (Daru), Reda Kateb (Mohamed), Djemel Barek (Slimane), Vincent Martin (Balducci), Sonia Amori (Prostituierte), Ángela Molina (Senorita Martinez)

Trailer