Mutter & Sohn

112 Minuten | FSK 12

Calin Peter Netzers Film verbindet ein Justizdrama um fahrlässige Tötung und Korruption im heutigen Rumänien mit dem Drama einer pathologischen Mutter-Sohn-Beziehung und einem ungemein präzisen, gnadenlosen Sittengemälde der rumänischen Oberschicht. Warum Luminita Gheorghiu ein Star des rumänischen Kinos ist, sieht man in jeder Einstellung.

Diese Frau ist ungeheuerlich. Architektin, Chirurgengattin, renommiertes Mitglied der Bukarester Oberschicht. Zum Geburtstagsfest kommen die Neureichen und die alte Nomenklatura, was überwiegend dasselbe ist: Politiker, Immobilienleute, die Arztkollegen ihres Mannes, die berühmte Opernsängerin. Cornelia ist bestens vernetzt, hat ihr Leben voll im Griff. Nur einer entzieht sich – ihr geliebter, entmündigter, hypochon-drischer, tablettenabhängiger, unfähiger Sohn Barbu. Er kommt nicht zur Party, wird aber dafür sorgen, dass ihre perfekte Welt binnen weniger Sekunden aus den Fugen gerät. Bei einem Überholmanöver übersieht Barbu ein Kind – ein Unfall mit fatalen Folgen. Auf der Stelle, ja fast reflexartig, beginnt Cornelia, den Sohn rauszuhauen, freizukaufen. Sie lässt ihre Beziehungen spielen, schüchtert Gutachter, Kommissariate und Kreisverwaltungen ein, biegt Aussagen um, besticht den Zeugen, spannt die Verwandtschaft ein, schließt sogar ein Zweckbündnis mit Carmen, der ihr so verhassten Lebensgefährtin Barbus.

Credits

2013 | Rumänien

POZITIA COPILULUI | R: Calin Peter Netzer | B: Rázvan Rádulescu & Calin Peter

Netzer | K: Andrei Butica | D: Luminita Gheorghiu (Cornelia), Bogdan

Dumitrache (Barbu), Ilinca Goia (Carmen), Natasa Raab (Olga), Florin

Zamfirescu (Aurelian)

Trailer