Die Unsichtbaren - Wir wollen leben

110 Minuten | FSK 12

Als Goebbels 1943 Berlin für "judenrein" erklärte, waren in der Hauptstadt bereits etwa 7000 Juden untergetaucht, von denen rund 1700 in der Illegalität überlebten. Vier dieser Überlebensgeschichten erzählt Claus Räfle in seinem bewegenden Dokudrama. Während Hanni Lévy, Ruth Arndt, Cioma Schönhaus und Eugen Friede in Interviews von ihrer Zeit im Untergrund berichten, werden ihre Erzählungen in filmischen Rückblenden reinszeniert. Die Lebendigkeit, mit der die Zeitzeugen von ihrer Jugend in der Illegalität erzählen, scheint fast bruchlos in die inszenierten Bilder einzufließen.

Cioma Schönhaus ist heute ein alter Mann, aber der Schalk in seinen Augen lässt noch die Verwegenheit erkennen, die er als Passfälscher bis 1945 im Untergrund an den Tag legte. Hanni Lévy war gerade einmal siebzehn, als sie untertauchte. Neben der Angst ist für sie die Einsamkeit das Schlimmste am illegalen Dasein. Sie färbt sich die Haare blond, um am Kudamm nicht aufzufallen, übernachtet in wechselnden Quartieren und flüchtet sich in Kinosäle, bis sie eine Frau kennenlernt, bei der sie unterkommen kann. Eugen Friede ist Sohn eines christlichen Vaters und einer jüdischen Mutter. Die "Mischehe" schützt die Mutter, aber nicht den Sohn vor der Deportation und so geben die Eltern ihr Kind zu seinem eigenen Schutz an Fremde. In der Höhle des Löwen überlebt Ruth Arndt, die als Kriegswitwe getarnt eine Stelle als Dienstmädchen bei einem hochrangigen Wehrmachtsoffizier antritt.

Credits

2017 | Deutschland

R: Claus Räfle | B: Claus Räfle, Alejandra Lopez | K: Jörg Widmer | D: Max Mauff (Cioma Schönhaus), Alice Dwyer (Hanni Lévy), Ruby O. Fee (Ruth Arndt), Aaron Altaras (Eugen Friede), Victoria Schulz (Ellen Lewinsky), Florian Lukas (Werner Scharff), Andreas Schmidt (Hans Winkler

 

Trailer