Berlin Alexanderplatz

183 Minuten | FSK 12

Fassbinder und Döblin! Zu große Fußstapfen für den jungen Regisseur mit den afghanischen Wurzeln? Keineswegs, denn sein Film entwickelt einen unvergleichlichen hypnotischen Sog, besitzt eine Wucht, die man selten gesehen hat im deutschen Film der letzten Jahrzehnte. Es ist ein atemberaubender, grandios gefilmter und gespielter Trip durch die Unterwelt Berlins, der mutig, aber in keinem Moment respektlos mit der Vorlage umgeht!

Francis, Flüchtling aus Bissau, verschlägt es nach Berlin, wo er zunächst ohne Papiere auf dem Bau arbeitet. In seiner Unterkunft lernt er Reinhold kennen, der für seine Geschäfte unter den Illegalen Straßendealer requiriert. Er zieht Francis immer mehr in seine Kreise und irgendwann lässt dieser sich tatsächlich verführen, auch wenn er gelobt hatte, nach seiner dramatischen Flucht aus Afrika, fortan ein guter Mensch zu sein.
Es folgt ein kometenhafter Aufstieg in der Szene. Vielleicht ist der attraktive junge Mann naiv, aber er ist vor allem erpressbar, will er doch eigentlich einen deutschen Pass. Und zeitweilig sieht es so aus, als habe er es geschafft. Er selbst bezeichnet sich einmal als „deutschen Traum“. Franz, wie er sich nun nennt, denkt auch nicht um, als er seinen Arm verliert, sondern erst, als er Mieze kennenlernt, seine große Liebe, ein Callgirl, das von ihm schwanger wird ...

Credits

2020 | Deutschland

R+B: Burhan Qurbani bach dem Roman von Alfred Döblin
K: Yoshi Heimrath
D: Welket Bungué (Francis/Franz), Jella Haase (Mieze), Albrecht Schuch (Reinhold), Joachim Król (Pums), Annabelle Mandeng (Eva)

Trailer