Timbuktu

96 Minuten | FSK 12

TIMBUKTU ist ein Meisterwerk, ein sehr ruhiger Film. Sissako schockiert die Zuschauer nicht, er manipuliert nicht – was so einfach wäre – ihre Gefühle. Er zeigt vielmehr, wie sich die Angst vor den Dschihadisten allmählich in die Köpfe der Frauen, Männer und Kinder hineinschleicht und sie irgendwann nicht mehr loslässt. Und er setzt dem Fundamentalismus mutig Humor, Poesie, Schönheit und Lebensfreude entgegen.

Kidane lebt friedlich mit seiner Frau Satima, seiner Tochter Toya und Issan, einem kleinen, 12 Jahre alten Hirtenjungen, in den Dünen nicht weit von Timbuktu, das in die Hände religiöser Fundamentalisten gefallen ist. In der Stadt erdulden die Einwohner ohnmächtig das Terrorregime, das von den Dschihadisten eingesetzt wurde, um ihren Glauben zu überwachen. Musik, Gelächter, Zigaretten und sogar das Fußballspielen wurden verboten. Die Frauen sind zu Schatten geworden, die versuchen, würdevoll Widerstand zu leisten. Jeden Tag werden von auf die Schnelle eingesetzten Tribunalen tragische und absurde Strafen ausgesprochen. Kidane und seine Familie bleiben von dem Chaos in Timbuktu verschont. Aber ihr Schicksal ändert sich, als Kidane aus Versehen Amadou tötet, einen Fischer, der seine Lieblingskuh „GPS“ schlachtete. Nun muss er sich den neuen Gesetzen der ausländischen Besatzer stellen ...

Credits

2014 | Frankreich, Mauretanien, Mali

R: Abderrahmane Sissako | B: Abderrahmane Sissako & Kessen Tall | K: Sofian El Fani | D: Pino Desperado (Kidane), Toulou Kiki (Satima), Abel Jafry (Abdelkrim), Fatoumata Diawara (Sängerin), Hichem Yacoubi (Djihadiste), Kettly Noël (Zabou)

Trailer