Das Venedig Prinzip

82 Minuten | FSK 0

Das Venedig Prinzip fügt seine Argumentation sorgfältig zusammen – mit eindrucksvollen Bildern und klugen, witzigen, teils grimmig sarkastischen Kommentaren hervorragend ausgewählter Protagonisten, die das verrutschte Verhältnis zwischen der Stadt und der gigantischen Tourismusindustrie illustrieren. Ein stilistisch brillantes Requiem auf eine immer noch gran-diose Stadt. Ein Lehrstück darüber, wie öffentliches Gut zur Beute einiger Weniger wird. Ein Hohelied auf die letzten Venezianer, ihren Witz und ihr Herz.

Venedig: Das ist Romantik pur, das ist die Sehnsucht aller Europäer, der Traum aller Amerikaner und Japaner ... Doch die Stadt wird abends zur Geisterstadt: Ganze Viertel stehen schon leer. Von ihren Bewohnern längst verlassen, dienen diese unbewohnten Gemäuer dem Geschäft mit einem Mythos. 20 Millionen Fremde besuchten die Stadt im letzten Jahr, das sind durchschnittlich 60.000 am Tag und in diesem Jahr werden es wieder mehr sein. Ihnen stehen inzwischen noch 58.000 Einwohner entgegen, so viele wie zuletzt nach der großen Pest von 1438. Und nächstes Jahr werden es wieder weniger sein, denn die Stadt wird unbewohnbar. Das urbane Eigenleben Venedigs ist beinahe zusammengebrochen. Übrig geblieben ist eine Subkultur touristischer Dienstleister, ein dringend auf seine Erweiterung wartender Hafen für die monströsen Kreuzfahrtschiffe, die ihre riesigen Touristenströme teils nur für Stunden über die Stadt ergießen, Venezianer, die aufs Festland ziehen, weil es keine bezahlbaren Wohnungen mehr gibt ... 

Credits

2012 | Deutschland, Österreich, Italien

R+B: Andreas Pichler | K: Attila

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